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Ironman Austria 2012

AL SULTAN GEWINNT IM „BACKOFEN“ VON KLAGENFURT

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Favoritensieg im Hexenkessel

Mit 40°Celsius wäscht man seine Sportwäsche, 40°C Fieber sind lebensbedrohlich, wer würde wohl daran denken, bei diesen Temperaturen einen IRONMAN zu absolvieren. Rund 2.500 Starter wagten den Sprung in den für Neoprenanzüge viel zu warmen Wörthersee. Aus diesem Grund hieß es erstmals „No Neoprens are allowed“. Eine Premiere in der 14-jährigen Geschichte des IRONMAN Austria. Gründe genug, dass sich jeder Finisher des heutigen Tages den Satz „You are an Ironman“ mehr denn je verdient hat.

Einer hat heute seine Sache besonders gut gemacht. Top-Favorit Faris Al Sultan hat sich bei gemessenen Temperaturen jenseits der 40 Grad (in der Sonne) die Nachfolge von Marino Vanhoenacker redlich verdient. Der schnellste Schwimmer des Tages war aber der Ungar Adam Molnar, dicht gefolgt von einer Gruppe rund um Faris Al Sultan und Philipp Graves. 

Am Rad war es der für seine Radstärke bekannte Engländer Graves, der das Tempo diktierte. Er setzte sich mit einem Husarenritt vom Rest des Feldes, angeführt von Faris Al Sultan, ab. Die Österreicher präsentierten sich im guten Verfolgerfeld. Doch gegen Graves war an diesem Tag am Rad kein Kraut gewachsen. Mit Radbestzeit wechselte der Engländer als Führender auf den abschließenden Marathon, eine gute Minute dahinter begab sich Al Sultan, der seine Verfolger mittlerweile abgeschüttelt hatte, auf die Laufstrecke.

Als bester Österreicher konnte Franz Höfer den Marathon auf Rang 6 knapp hinter Michael Göhner beginnen. Graves musste unterdessen für seinen hohen Pace am Rad büßen und verlor die Führung bereits bei Kilometer drei an den Top-Favoriten. Von dort  an war der  designierte „Sultan von Klagenfurt“ am Drücker. Mit einem souveränen Marathon und der für diese heißen Bedingungen unfassbar schnellen Marathonzeit von 2:50 sicherte sich der Deutsche vom Abu Dhabi Triathlonteam seinen ersten Sieg beim IRONMAN Austria.

Revanche für EM-Fußballer

Das Duell Deutschland gegen Italien bei der Fußball-Europameisterschaft ging ja bekanntlich zu Gunsten der Italiener aus. Faris Al Sultan sorgte heute quasi für die sportliche Revanche, indem er seinen härtesten Verfolger, den Italiener Daniele Fontana, mit 8 Minuten Vorsprung auf Platz zwei verwies. Weitere 6 Minuten musste das tosende Publikum auf den Dritten warten. Diesen konnte sich der Portugiese Pedro Gomes sichern.

Franz Höfer gibt alles

Lange war der Kampf um Platz 3 spannend und die Zuseher sahen einen Österreicher um das Podium kämpfen. Franz Höfer holte das allerletzte aus sich heraus und erreichte von Krämpfen am ganzen Körper geplagt mit den allerletzten Kräften die Ziellinie. Platz 4 beim IRONMAN-Debut lässt die Herzen der österreichischen Triathlonfans höher schlagen. Hinter Franz Höfer landete ein weiterer Debutant. Der schnelle Slowene David Plese konnte sich vor dem sichtlich enttäuschten Mitfavoriten Tom Lowe Platz 5 sichern. Ein weiteres Erfolgserlebnis aus österreichischer Sicht ist der starke 10. Gesamtrang von Georg Swoboda. Bester Agegrouper wurde das Triathlon-Urgestein Alexander Frühwirt, der sich auf dem  13. Gesamtrang wiederfand.

Faris Al Sultan nach dem Rennen: „Ich fühlte mich heute eigentlich nicht besonders gut. Ich war mir bis zum Schluss nicht sicher, das Rennen gewinnen zu können“. So wie dem Sieger ging es wohl jedem einzelnen der heute angetretenen Athleten.

Linsey Corbin gewinnt das Damenrennen

„Ich will nur nicht wieder Zweite werden“, das waren die Worte von Erika Csomor vor dem Rennen. Leider wurde es für sie wieder der für sie undankbare zweite Platz, denn sie musste sich der US-Amerikanerin Linsey Corbin geschlagen geben. Nach dem Schwimmen sah es für die Ungarin noch sehr gut aus, rund zwei Minuten früher stieg sie aus dem warmen Wörthersee, doch am Rad riss Corbin das Ruder wieder in ihre Hand. Beim Lauf holte Csomor zwar noch etwas auf die Amerikanerin auf, doch letztlich fehlten ihr gute zwei Minuten auf die strahlende Siegerin Linsey Corbin.

Michaela Rudolf sensationell Dritte

In ihrem ersten Profijahr sorgte die sympatische Niederösterreicherin Michaela Rudolf für die ganz große Überraschung für die österreichischen Fans. Dass sie mit den beiden Top-Athletinnen Corbin und Csomor nicht um den Sieg mitkämpfen wird können, war natürlich schon vor dem Rennen klar. Doch den Rest des Damenfeldes hatte die exzellente Radfahrerin im Griff. Als Dritte wechselte sie auf den abschließenden Marathon und konnte etwas schneller laufende Deutsche Dana Wagner noch auf Distanz halten und sich Platz 3 sichern. Hinter Wagner landete eine weitere Österreicherin – Elisabeth Gruber wurde beste Agegrouperin und sicherte sich bei ihrem IRONMAN-Debut gleich Platz 5.

Während wir diese Zeilen schreiben, ist das Rennen noch in vollem Gange. Die Bedingungen sind unbeschreiblich heiß. Fast im Minutentakt hört man die Rettungswagen im Einsatz. Deshalb ziehen wir den Hut vor jedem, der sich dieser enormen Herausforderung an diesem Tag gestellt hat und freuen uns auf weitere unvergessliche Momente an der Finishline.

Der neue „König von Klagenfurt“ – Faris Al Sultan

Linsey Corbin gewinnt ihr erstes Rennen in Europa

 

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