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Christian Troger holt Weltmeistertitel und „Weltbestzeit, die nicht zählt“

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Christian Troger erreichte gestern Abend bei der ITU Triathlon Langdistanz Weltmeisterschaft in Motala in unter 8 Stunden als gesamt schnellster Paratriathlet das Ziel. Die verkürzte Schwimmstrecke verhinderte jedoch eine offizielle Weltbestzeit. Was bleibt ist der Weltmeistertitel. Nun wartet mit der Veröffentlichung seines Buches ein neuer Lebensabschnitt auf den Kärntner.

Das ganz große Ziel des Triathleten Christian Troger (Sport am Wörthersee) war es, bei der gestrigen Langdistanz Weltmeisterschaft (4,0 km Schwimmen, 120 km Radfahren, 30 km Laufen) eine neue Weltbestzeit in seiner Klasse aufzustellen und als erster Mensch mit einem Bein auf dieser Distanz unter 9 Stunden zu bleiben. Alles war angerichtet, einzig und allein der kalte Sommerbeginn in Schweden machte einen Strich durch die Rechnung des Kärntners.

Bereits in den Tagen vor dem Rennen zeichnete sich ab, dass aufgrund des kalten Wassers nicht die volle Distanz von 4,0 Kilometern geschwommen werden kann. Laut Reglement muss die Schwimmstrecke verkürzt werden, wenn die Wassertemperatur weniger als 16 Grad beträgt.

Am Samstag Morgen gab es dann die Gewissheit. Die Wassertemperatur betrug exakt 14,3 Grad, was bedeutete, dass die Schwimmstrecke auf 1.500 Meter verkürzt werden musste. Daher war bereits vor dem Start klar, dass es – egal wie schnell Troger sein wird – nicht zu einer offiziellen Weltbestzeit kommen wird.
Trotzdem versuchte der Kärntner von Beginn an sein Bestes zu geben. Nach gut 25 Minuten stieg Troger aus dem Wasser und startete am Rad in seine Paradedisziplin.

Auf der grundsätzlich sehr schnellen Strecke mussten die Athleten mit starkem, unberechenbaren Wind kämpfen. Troger absolvierte die Radstrecke in 3 Stunden, 38 Minuten, was einer Durchscnittsgeschwindigkeit von über 33 km/h entspricht. Von allen gestarteten Athleten (nichtbehinderte mit eingerechnet) war er damit in dieser Disziplin im ersten Drittel der Ergebnisliste.
Die abschließenden 30 Laufkilometer waren in drei Runden zu je 10 Kilometer zu absolvieren, die Hälfte davon auf Wald- und Forstwegen, was dem Kärntner mit seiner Prothese ganz und gar nicht entgegenkommt.

Trotzdem erreichte Troger das Ziel mit einer Endzeit von 7 Stunden, 56 Minuten und 39 Sekunden sogar als gesamt schnellster Paratriathlet. Selbst Athleten aus anderen Behindertenklassen konnten den Kärntner nicht gefährden.

Statt einer Weltbestzeit bleibt dem Kärntner immerhin der Gesamtsieg und damit der Weltmeistertitel, sowie die Gewissheit, dass er wohl auch mit einer normal langen Schwimmdistanz als erster Mensch mit einem Bein eindeutig unter 9 Stunden geblieben wäre.

„Natürlich bin ich enttäuscht, dass die Schwimmdistanz verkürzt werden musste. Doch es bringt nichts, sich jetzt darüber Gedanken zu machen. Die vollen 4,0 Kilometer wären einfach zu gefährlich gewesen. Selbst die verkürzte Strecke war brutal und ich war froh, als ich aus dem eiskalten Wasser kam.
Grundsätzlich bin ich mit dem Rennen zufrieden. Das Schwimmen war o.k. und die Radzeit trotz schwieriger Bedingungen schneller als erwartet. Beim Laufen habe ich mir vom Kopf her sehr schwer getan. Ich wusste, dass ich weit vor den anderen Paraathleten bin. Mit diesem Wissen noch an die Grenzen zu gehen ist brutal schwierig.

Mit der Endzeit bin ich natürlich super zufrieden. Wären wir 4 Kilometer geschwommen, wäre sich eine Zeit unter 9 Stunden locker ausgegangen. Im schlimmsten Fall schwimme ich die 4 Kilometer in 1 Stunde, 10 Minuten. Wirklich schade, doch alles Rechnen bringt nichts. Triathlon ist nun mal ein Freiluftsport. Zumindest konnte ich meine gute Form bestätigen und mir selbst beweisen, dass ich es drauf habe“, so Troger, auf den nächste Woche ein neuer Lebensabschnitt zukommt.

Am 2. Juli veröffentlicht er sein erstes Buch mit dem Titel „Geht nicht – läuft!“, indem er seine ganz persönliche Geschichte erzählt und seine Leser dazu einlädt, das Leben anhand seiner Handlungen, Erfahrungen und Einsichten zu betrachten. Für das Vorwort konnte der Kärntner die Skilegende Franz Klammer gewinnen, dessen Foundation auch einen Euro pro verkauftem Buch erhält. „Wenn es auf der Langdistanz schon nichts mit dem Rekord geworden ist, so hoffe ich, dass ich mit meinem ersten Buch sämtliche Verkaufsrekorde brechen kann“, schmunzelt Troger abschließend.
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