Die Triathlonsaison steht vor der Tür. All
jene, die sich jetzt bereits intensiv auf die neue Saison vorbereiten, werden
sich mit dem Thema „Hitze“ auseinander setzen. Langdistanz-Triathlon ist nicht
nur wegen seiner schieren Dauer eine Herausforderungen, meist hat man auch mit
Wetterextremen zu kämpfen. Hitzerennen gibt es nicht nur auf Big Island, auch
der iRONMAN Frankfurt war letztes Jahr ein Rennen der Extreme. Auch in anderen
Sportarten haben Sportler mit den großen Herausforderungen zu kämpfen. Während
man im Triathlon die Möglichkeit
hat, sich bei den Verpflegungsstationen, im Wasser und durch den Fahrtwind
zumindest etwas abzukühlen, wird in anderen Sportarten die Auswirkung der Hitze
oft unterschätzt. Wir schauen heute einmal über den Tellerrand und blicken auf
den Tennissport. Dort hat man kürzlich bei den Australian Open nach der so
genannten Heat Stress Scale gearbeitet. Immer wieder haben Fans, Spieler und
Verantwortliche mit den extrem hohen Temperaturen zu kämpfen. Dieses Jahr war
es in Australien nicht nur durch die Buschbrände besonders besorgniserregend.
Doch die Veranstalter versuchen den unmenschlichen
Bedingungen entgegenzuwirken. Wie dies funktioniert hat,
stellen wir im Folgenden vor.
Hitzewelle nimmt enorme Ausmaße an
Da im Januar auf dem australischen Kontinent
Sommer ist, sind die Spieler die Hitze bei den Australian Open gewöhnt. Das war
schon immer so. Doch dieses Jahr wurde eine neue Stufe erreicht, bereits im
Vorfeld des Turniers. Es handelt es sich um den trockensten Sommer seit Beginn
der Wetteraufzeichnungen in Australien. Dürre und Hitze fachen die
verheerenden Waldbrände auf dem Kontinent immer weiter an. Trotzdem konnten die
Australian Open wie geplant stattfinden. Natürlich wurde während der Spiele
versucht, die Belastung für Athleten so gering wie
möglich zu halten.
Heat Stress Scale half
Dabei half unter anderem die sogenannte Heat
Stress Scale, welche die Gesundheit der Athleten schützen
soll. So wird anhand von klimatischen Faktoren wie Lufttemperatur,
Strahlungswärme der Sonne sowie Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit
geprüft, ob bzw. wie lange die Spieler spielen können. Die Skala reicht von
eins bis fünf. Die vierte Stufe sieht dabei unter anderem eine Pause nach dem
zweiten Satz bei den Damen und dem dritten Satz bei den Herren vor. Bei der
Höchststufe 5 kann das Match sogar abgebrochen werden. Auch für die Zuschauer
kann die Hitze gefährlich werden und aus diesem Grunde gibt es an vielen
Stellen Warnhinweise und kostenlose Sonnencreme-Spender. Zudem wird den
Zuschauern geraten, Kopfbedeckungen zu tragen und sich möglichst im Schatten
aufzuhalten.
Hitzige Duelle sind keine Ausnahme
Wie bereits erwähnt, sind die Australian Open
für ihre heißen Bedingungen bekannt. Im Hochsommer bewegt sich das Thermometer
häufig im Bereich der 40 Grad Celsius. Im vergangenen Jahr kollabierte
die Deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic in der ersten
Runde bei knapp 35 Grad. Auch der Argentinier Juan Martin Del Potro konnte sich bei den Australian Open nur in Galgenhumor flüchten:
„Ich habe überlebt“, so sein trockener Kommentar, nachdem er in der
dritten Runde die Segel streichen musste.
Die Heat Stress Scale soll dieses Jahr dabei
helfen, dass alle Spieler und Spielerinnen die Australian Open unbeschadet
überstehen.
Auch beim IRONMAN Frankfurt gab es im letzten
Jahr kurz vor dem Ziel einen Hitzekollaps. Die bis dorthin überlegen führende
Dame Sarah True brach nur 1000 Meter vor dem Ziel zusammen und konnte das
Rennen nicht finishen. Im Gegensatz zum Tennis ist es für Veranstalter
schwierig bis unmöglich, einen laufenden Bewerb mit mehr als 3.000 Teilnehmern
zu unterbrechen. Doch vielleicht kann man am Beispiel Tennis und der Heat
Stress Scale einige Dinge heraus picken, um Qualitätsstandards für zusätzliche
Labestationen oder Freigaben von Fremdverpflegung zu überlegen.