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Matura und sonstige Nebensächlichkeiten

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Liebe Triaguide Fans! Den Mai des Jahres 2013 werde ich sicher noch lange in Erinnerung behalten.  Wenn nicht mein Leben lang.

Zurückgekehrt vom Trainingslager in Mallorca stand zunächst die schriftliche Matura am Programm. Deutsch, Mathematik und Französisch galt es zu bewältigen. In Mallorca hatte ich 12 kg Handgepäck mit meinen Schulbüchern dabei, um zu lernen. Ich freue mich wirklich schon darauf, wenn ich es geschafft habe.

Gleichzeitig musste neben dem Lernen natürlich auch, wenn auch reduziert, weiter trainiert werden.  Schließlich kommen bald die ersten und dann auch die wichtigsten Wettkämpfe des Jahres. Es kam, wie es kommen musste. Zuerst stellten sich Magenbeschwerden ein und kaum war die letzte Matura geschrieben auch eine starke Verkühlung. Normalerweise heißt es sich jetzt erholen, aber leider war genau an dem Wochenende das ÖTRV Qualifikationsrennen für die Junioren EM angesetzt worden. Nicht zu starten hätte bedeutet, eines meiner großen Ziele zu versäumen und deshalb war ich froh, dass ich am Vortag dann doch so weit beieinander war, starten zu können. Gott sei Dank war keine Zeit, sondern lediglich eine Platzierung – Platz 2 – die Qualinorm und so beschlossen mein Trainer Gerald und ich es sehr ruhig anzugehen.

Im Bundesleistungszentrum Südstadt wurden zuerst 800m geschwommen. Ich schwamm ganz ruhig und konnte dennoch unmittelbaren Kontakt mit meinen Konkurrentinnen Alina Hambrusch und Laura Karnouschek halten. Beim Laufen, das nach der Gundersen Methode absolviert wurde, konnte ich mich trotz Krankheit klar durchsetzen und freute mich über meine Beschickung zur Junioren EM vom 14.-16.6. in Alanya (TÜR).

Zwei Tage danach ging es zur Stellung. Schließlich wäre es schön, direkt im Anschluss an die Schule die Möglichkeit  zu erhalten beim Bundesheer als Profi tätig sein zu dürfen. Tauglich bin ich mal. Auf das Aufnahmeergebnis muss ich allerdings noch warten.

Ein Tag dazwischen und schon hieß es um 5 Uhr Früh Treffpunkt Flughafen mit meinem Trainer Gerald, um nach Marokko zum ITU Punkterennen zu fliegen.

Die Anreise verlief perfekt. Dass in Marokko alles anders wäre als in Europa, erfuhr man schon von den netten Herren des Abholservice am Flughafen. Trotzdem oder gerade deswegen funktionierte dies aber perfekt. Larache liegt eineinhalb Fahrstunden nördlich der Hauptstadt Rabat und eine Stunde südlich vom nächsten Flughafen in Tanger. Auch im Hotel Espana fühlte ich mich schnell wohl. Vor Ort trafen wir meine Team Rio – Kollegen Lukas Hollaus und Theresa Moser, sowie Romana Slavinec und Christoph Leitner. Es war eine nette Zeit mit euch, danke!

Die ersten organisatorischen Probleme gab es dann am Tag vor dem Rennen, als wir schon um 16 Uhr zur Registrierung und zum Briefing abgeholt, schließlich aber erst wieder um 21 Uhr zurückgebracht wurden. Und das alles für Dinge, die man auch in 30 Minuten bewerkstelligen könnte und dafür, dass dann am Renntag alles anders kam.

Vor den Damen waren die Age Groups am Start. Da sich deren Start um 2 Stunden verzögerte, tat dies unserer auch. Mehr noch: Wir mussten warten, bis der letzte im Ziel war. Und wo ließ man uns warten: 15 Minuten lang im 17° kalten Wasser und das obwohl man sich vorher nicht mal gut aufwärmen konnte. Dennoch verlief der Start nicht schlecht. Mir war zwar bitterkalt, aber ich war in einer guten Gruppe. Kurz vor der ersten Boje wurden wir aufgrund der starken Strömung aber weit abgetrieben und mussten förmlich wieder zurückschwimmen. Ich hatte das Gefühl, dass das nicht alle taten, kann aber niemand beschuldigen. Auf einer langen Gerade zur zweiten Boje verlor ich kurz in einer großen Welle die Orientierung und damit den Anschluss an meine Gruppe mit Romana und Theresa. Viel zu weit zurück wechselte ich – auch noch schlecht – aufs Rad und kaum war ich in der Auffahrt zum Berg, der sechs Mal zu bezwingen war, sprang mir die Kette vom Umwerfer. Absteigen – reinlegen und schon war ich die Letzte des Feldes. Gemeinsam mit der Italienierin Priarone gelang es mir aber nicht nur Zeit, sondern auch Platz für Platz gut zu machen. Ich wechselte als 12. und kam mit diesem Platz auch ins Ziel. Um weiter nach vorne zu laufen, war entweder die Aufholjagd am Rad, oder der Maturastress, oder die Krankheit, oder am ehesten alles zusammen, zu viel für mich. Da ich aber nach Marokko gekommen war, um meine ersten Weltranglistenpunkte zu machen, hatte ich wenigstens ein Ziel erreicht.

Nach der Rückreise kommt nun eine Trainingswoche an deren Ende die ÖM im Sprinttriathlon steht. Danach noch drei Wochen bis zu meinem Hauptziel in der ersten Saisonhälfte: der Triathlon EM. Und was kommt in der Woche danach? Richtig geraten: die mündliche Matura und damit weiß ich jetzt schon, dass ich auch den Juni 2013 nie vergessen werde.

Alles Liebe,

Eure July

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