Kona is back – das Herz schlägt wieder
Es ist offiziell. Es ist real. Und es ist ein Paukenschlag: Ab 2026 kehrt die IRONMAN World Championship in vollem Glanz nach Kona zurück – mit einem gemeinsamen Renntag für Männer und Frauen, am 10. Oktober 2026. Damit endet eine Phase der Spaltung und des Experimentsierens, die nicht nur die Szene polarisiert, sondern auch viele Fragen zur Identität dieses Sports aufgeworfen hat. Jetzt steht fest: Das Original kehrt zurück – mit allem, was es ausmacht.
Die Rückkehr zu den Wurzeln – aber modern gedacht
Was auf den ersten Blick wie ein Schritt zurück wirkt, ist in Wahrheit ein Fortschritt. Denn IRONMAN geht nicht einfach zurück zum „alten“ Format – man hat zugehört, analysiert und sich neu aufgestellt. Der gemeinsam durchgeführte Renntag in Kona ist nicht bloß Nostalgie, sondern das Ergebnis eines klaren Signals aus der Community: Athlet:innen wollen gemeinsam an den Start. Und sie wollen das in Kona tun. Kein zweiter Ort kommt dafür infrage – nicht Nizza, nicht Rotationsmodelle, nicht Doppelveranstaltungen.
Kona ist mehr als ein Ort – es ist ein Gefühl
Was bedeutet Kona wirklich? Es ist dieser Gänsehautmoment am Pier. Es ist das Glitzern der Morgensonne auf dem Pazifik, das dumpfe Rollen der Lavafelder im Seitenwind, der Moment, wenn du auf der Queen K Highway spürst, dass du gerade ein Teil von etwas viel Größerem bist. Kein Rennkurs der Welt verlangt den Athlet:innen so viel ab – mental wie physisch. Und keiner belohnt so sehr. Wer hier ins Ziel kommt, hat nicht nur ein Rennen gefinisht. Er oder sie hat einen Lebenstraum erfüllt.
IRONMAN hat dazugelernt
2023 markierte einen Wendepunkt: Zwei Orte, zwei Renntage, zwei Welten. Die Männer in Nizza, die Frauen in Kona – ein Format, das auf dem Papier Gleichberechtigung versprach, in der Realität aber oft als künstliche Trennung empfunden wurde. Die Hoffnung: Mehr Sichtbarkeit, mehr weibliche Beteiligung, mehr Medienpräsenz für beide Seiten. Doch das Gegenteil trat ein: Die Zahlen stagnieren, die emotionale Bindung ließ nach, und viele Athlet:innen – besonders Frauen – beendeten nach einem einzigen WM-Start ihre Triathlonkarriere. Ein Warnsignal.
IRONMAN reagierte richtig: In einer breit angelegten Umfrage wurden über 10.000 Stimmen gesammelt. Das klare Ergebnis: Ein Tag, ein Ort, ein Erlebnis. Und das in Kona. Dieses Feedback wurde nicht ignoriert, sondern zur Grundlage für eine mutige, zukunftsweisende Entscheidung gemacht. Das verdient Respekt.
Neuer Event – neue Dimensionen
2026 wird kein simples Revival, sondern ein Upgrade. Mit 3.000 Startplätzen wird es das größte Eintages-Rennen in Kona-Geschichte. Neue Startwellen, faire Zeitfenster, Gleichbehandlung im Live-Stream – endlich wird das Versprechen eingelöst, Frauen und Männer gleichwertig auf die Bühne zu bringen. Die Übertragung soll weltweit über 140 Millionen Menschen erreichen – ein massiver Hebel für die Sichtbarkeit des Sports. Und: Der wirtschaftliche Impact für Hawai’i wird auf über 100 Millionen Dollar geschätzt – ein Argument, das auch die lokale Politik überzeugt hat.
Nizza bleibt wichtig – aber Kona bleibt König
Parallel verlängert IRONMAN die Partnerschaft mit der Stadt Nizza bis mindestens 2028 für die Austragung der IRONMAN 70.3 World Championships. Auch das ist richtig und wichtig. Denn Nizza ist ein ikonischer Ort mit Triathlon-Historie – aber eben für die Mitteldistanz. Die Königsdisziplin gehört nach Kona. Diese klare Trennung stärkt beide Formate und gibt der Szene Orientierung.
Ein Mythos, der bleibt
Der IRONMAN wurde 1978 geboren – eine wahnwitzige Idee von John und Judy Collins, drei Ausdauersportarten in einem Rennen zu vereinen. Seit 1981 ist Kona die Bühne dieses Mythos. Und auch wenn die Technik sich weiterentwickelt, die Felgen breiter und die Wattzahlen höher werden – das, was uns alle antreibt, ist geblieben: die Sehnsucht nach einer Herausforderung, die größer ist als wir selbst.
Kona ist kein Trend. Kona ist das Epizentrum eines Lebensgefühls.
Fazit: Die Szene hat gesprochen – IRONMAN hat geliefert
Was sich viele lange nicht zu hoffen wagten, ist jetzt Realität: Die IRONMAN WM ist zurück in Kona, an einem Tag, für alle, auf Augenhöhe. Das ist ein starkes Signal – für die Athlet:innen, für den Sport, für die Zukunft.
Und wer weiß – vielleicht ist genau jetzt der Moment, sich wieder einmal ernsthaft zu fragen: Wofür trainiere ich eigentlich?
Denn 2026 könnte dein Jahr werden.