Connect with us

Allgemein

Dopingsperre für Andrew Starykowicz

Veröffentlicht

am

Wie jetzt bekannt wurde, hat der amerikanische Triathlet Andrew Starykowicz beim IRONMAN Florida 2019 eine positive Dopingprobe abgegeben. Wegen illegaler Anwendung von Vilanterol, einem Beta-2-Agonisten, der im Breo Ellipta-Inhalator enthalten ist, wurde er ursprünglich für zwei Jahre gesperrt wurde. Inzwischen wurde diese um 11 Monate verkürzt, womit der Amerikaner mit 1. Januar 2021 wieder startberechtigt wäre.

Doch was war passiert? Starykowicz, der einer der schnellsten Radfahrer im Triathlonzirkus ist und in der Vergangenheit für so einige Fabelzeiten sorgte, musste sich laut seiner Aussage krankheitsbedingt von der letztjährigen IRONMAN-Weltmeisterschaft zurückziehen. Von einem Arzt in Chicago mit der Diagnose „virale Pneumonitis und mukopurulente Bronchitis“ diagnostiziert, wurde ihm eine Reihe von Medikamenten verschrieben, die verboten sind – Medrol und Vilanterol.

Gemäß dem vom IRONMAN veröffentlichten Sanktionsbeschluss beantragte Starykowicz eine Ausnahmegenehmigung zur therapeutischen Anwendung (Therapeutic Use Exemption, TUE), um während der Einnahme der Medikamente Wettkämpfe bestreiten zu können. Obwohl ihm von der US-Anti-Doping-Agentur (USADA) mitgeteilt wurde, dass seine TUE noch aussteht und dass er „ein Anti-Doping-Vergehen“ begehen würde, wenn er vor Erteilung der TUE antreten würde, nahm Starykowicz am IRONMAN 70.3 Waco, wo er Platz 2 belegte und am IRONMAN Florida, den er als Vierter beendete.

Sechs Tage, nachdem er am IRONMAN Florida teilgenommen hatte, wurde sein TUE-Antrag für Medrol genehmigt, sein Antrag für Vilanterol, jener Substanz, die im Breo-Inhalator enthalten ist, wurde jedoch abgelehnt.

Am 5. Dezember 2019 wurde Starykowicz von IRONMAN informiert, dass seine Dopingkontrolle nach dem Rennen in Florida einen analytischen Befund für die Substanz Vilanterol ergab.

Starykowicz bat die USADA, die Verweigerung seiner Vilanterol-TUE am selben Tag zu überprüfen – eine Woche später bestätigte die Organisation die Verweigerung. Am 13. Dezember klagte IRONMAN Starykowicz wegen eines Verstoßes gegen Anti-Doping-Bestimmungen an, doch am nächsten Tag fuhr er beim Challenge Daytona. Am 20. Dezember legte Starykowicz einen letzten Einspruch beim USADA Medical Review Board ein – am 14. Januar bestätigte die USADA erneut ihre Ablehnung des TUE-Antrags für den Breo-Inhalator.

Starykowicz legte im März beim Court of Arbitration for Sport (CAS) Berufung gegen die Entscheidung ein, die vom CAS jedoch abgelehnt wurde.

Entscheidend für die Ablehnung der TUE war die Tatsache, dass alternative Behandlungsmethoden zur Verfügung standen, die keine verbotenen Substanzen enthalten hätten, wie Mark Muediking, der unabhängige Schiedsrichter in diesem Verfahren, bestätigt.

„Das falsche Selbstvertrauen des Athleten beruhte auf einer fahrlässigen Fehlinterpretation eines Satzes in einem WADA-Dokument und seinem Versäumnis, den zweiten Satz zu lesen und die Seite umzublättern, um eine vollständige Beschreibung der zugelassenen therapeutischen Alternativen zu sehen. Das Versäumnis dieses Berufssportlers, die relevanten Materialien zu lesen, kann nicht als unbedeutend entschuldigt werden“.

Meudekings Entscheidung bedeutet, dass Starykowicz vom IRONMAN Florida, IRONMAN 70.3 Waco und Challenge Daytona disqualifiziert wird, und dass er das Preisgeld von 6.500 Dollar aus Florida und 2.750 Dollar aus Waco zurückzahlen muss. Da Vilanterol 2021 von der Verbotsliste der WADA gestrichen wird, hat IRONMAN vereinbart, dass die zweijährige Suspendierung am 1. Januar 2021 endet.

Kommentar: Fragewürdige Verkürzung der Sperre

Etwas seltsam mutet die Begründung, die Sperre auf insgesamt lediglich 13 Monate zu verkürzen, schon an. Da Vilanterol 2021 nicht mehr auf der Dopingliste steht, soll die Sperre dann nicht mehr gelten. Im Sinne eines ernsthaften Anti-Doping-Kampfes können wir bei diesem Urteil nur verwundert sein. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass die Substanz nicht zu einer direkten Leistungssteigerung führt, sollte man trotzdem seine eigenen Regeln ernst nehmen. Generell stellt sich der Autor dieser Zeilen die Frage, warum ein Veranstalter und nicht die Welt-Anti-Doping-Agentur die Sanktionierung übernimmt. Dies ist ein Weg, den man glaubte, schon lange verlassen zu haben. Die WADA sieht für Erstvergehen übrigens grundsätzlich eine Sperre von vier Jahren vor.

Continue Reading
Advertisement

Folge uns