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Der 25-jährige Deutsche Frederic Funk gewinnt das Rennen und steht drei Jahre nach seinem zweiten Platz im Pinzgau zuoberst auf dem Treppchen. Bei den Frauen wurde die Britin Emma-Pallant-Browne ihrer Favoritenrolle gerecht und setzte sich nach einem umkämpften Rennen gegen ihre Konkurrentinnen durch.
Die über 2000 Athletinnen und Athleten aus 60 Nationen erwartete heute Morgen garstiges Wetter bei jedoch angenehmen 17 Grad. Bevor der Startschuss pünktlich um 11:00 Uhr erfolgte, flogen die Red Bull Sky Dive Piloten noch über den Zeller See und verliehen dem 10-jährigen Jubiläum des Rennens bereits vor dem Rennen einen besonderen Touch.
Funk ab der Rennhälfte unwiderstehlich
Im Feld der Profi-Herren setzte sich das Trio um die beiden Deutschen Hannes Butters und Magnus Männer sowie dem Schweizer Sven Thalmann früh ab und holten bis zum Schwimmausstieg mehr als eineinhalb Minuten auf die ersten Verfolger raus. In der neunköpfigen Verfolgergruppe waren unter anderem auch die Mitfavorit Frederic Funk und Titelverteidiger Jan Stratmann, sowie Gregory Barnaby (ITA) und Lukas Kocar (CZE) vertreten.
Das Quartett machte auf der Rastrecke schnell Zeit gut auf das Führungstrio und schloss die Lücke bis zur 15. Kilometermarke beinahe gänzlich, bevor sie sich endgültig von den starken Schwimmern absetzen konnten. Funk sicherte sich nach einem Überholmanöver früh die Führung, das Quartett blieb bis Kilometer 60 jedoch in Schlagdistanz. Von da an konnte Funk das Tempo nochmals anziehen und bis zum zweiten Wechsel 2:00 Minuten Vorsprung herausfahren.
Hinter Funk gingen Titelverteidiger Stratmann & Barnaby gemeinsam auf die Laufstrecke. Während Barnaby den Deutschen mit fortwährender Dauer distanzieren konnte, machte er auch kontinuierlich Zeit gut auf Leader Funk. Letzterer lief jedoch über die gesamten 21.1 Kilometer konstant und sicherte sich nach 3:50:24 den Sieg. Barnaby (+ 00:41) überquerte die Ziellinie nach einem starken Rennen als Zweiter, wobei die Freude jedoch nur von kurzer Dauer war – aufgrund der Überquerung der Mittellinie bei der Abfahrt vom Filzensattel hinunter wurde der Italiener nachträglich disqualifiziert. Damit klassierte sich Titelverteidiger Stratmann (+ 1:40) als Zweiter.
Starker Hollaus krönt sich zum Staatsmeister & komplettiert Podium
Lokalmatador Lukas Hollaus kam zusammen mit Andreas Dreitz aus dem Wasser, mit 2:15 Rückstand auf die Spitze – gefolgt von IRONMAN-Weltmeister Sebastian Kienle, welcher nochmals rund eine halbe Minute mehr auf die Spitze verlor. Auf dem Rad spielten Dreitz und Kienle ihre Stärken jedoch voll aus und arbeiteten sich Platz um Platz nach vorne. Hollaus seinerseits konnte mit den beiden Superstars mithalten, womit das Trio mit weiteren Athleten die zweite Verfolgergruppe bildete und mit etwas mehr als vier Minuten auf die Laufstrecke ging. Beim Laufen verfügte Hollaus über die stärksten Beine und klassierte sich zum Schluss auf dem hervorragenden vierten Rang – bis der Italiener Barnaby disqualifiziert wurde. So konnte Hollaus am Ende doppelt jubeln und wurde für seine Weltklasse-Leistung noch mit dem dritten Platz belohnt. Kienle klassierte sich am Ende auf dem fünften Platz und Dreitz belohnte sich bei seinem Comeback mit dem guten achten Rang.
Offener Schlagabtausch bei den Frauen
Die Neuseeländerin Rebecca Clarke war beim Schwimmen eine Klasse für sich und stieg vor Grace Thek (AUS / +0:55), Emma Pallant-Browne (GBR / +0:58) und Katharina Krüger (GER / +1:00) aus dem Wasser. Während Krüger die Pace auf dem Rad nicht mitgehen konnte, lieferten sich die anderen drei Spitzenathletinnen einen offenen Schlagabtausch mit ständigen Führungswechseln. Nach der Hälfte der Radstrecke konnten sich Pallant-Browne & Clarke um 30 Sekunden absetzen – die Führung hielt jedoch nicht lange Stand, denn die Österreicherin Lisa-Maria Dornauer sowie Laura Addie (GBR) konnten zur Spitzengruppe aufschließen. Dornauer lag zwischenzeitlich sogar in Führung, musste diese jedoch wenig später an die Niederländerin Els Visser abgeben, welche den Anschluss ebenfalls schaffte. Nach dem Radfahren lagen die ersten sieben Athletinnen innerhalb von 23 Sekunden, womit alles auf ein spannendes Finale hindeutete.
Pallant-Browne in ihrer Paradedisziplin nicht zu schlagen
Die Topfavoritin setzte sich auf der Laufstrecke von Beginn weg an die Spitze und ließ mit einer Pace von 3:46 Minuten pro Kilometer nichts mehr anbrennen. Nach 4:21:43 überquerte sie die Ziellinie und sicherte sich den Sieg beim 10. Jubiläum des IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun. Auch Grace Thek (AUS) zeigte einen starke Laufleistung und kam 1:24 Minuten nach Pallant ins Ziel, gefolgt von der Italienerin Giorgia Priarone (+ 3:18).
Dornauer sichert sich den Staatsmeistertitel
Im Vorfeld des Rennens war oft Simone Kumhofer als Favoritin auf den Staatsmeistertitel genannt worden, doch mit der starken Leistung auf dem Rad brachte sich Dornauer in eine hervorragende Ausgangslage. Obwohl sie zum Ende des Rennens nicht mehr mit den Besten mithalten konnte, zeigte sie eine solide Laufleistung und beendete das Rennen als Achte, was gleichbedeutend mit dem Staatsmeistertitel war. Kumhofer wechselte mit vier Minuten Rückstand vom Radl in die Laufschuhe und machte nochmals Zeit gut, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen. Damit klassierte sie sich zum Ende als Zweitbeste Österreicherin.
Positives Zwischenfazit
Währenddem weiterhin noch einige Age Group Athleten auf der Strecke sind, kann ein positive Zwischenfazit gezogen werden. So meint Renate Ecker, Tourismusdirektorin von Zell am See-Kaprun: „Das 10-jährige Jubiläum des IRONMAN 70.3 in Zell am See-Kaprun war ein voller Erfolg. Die AthletInnen zeigten Top-Leistungen und wir freuen uns sehr über den 3. Platz von Lokalmatador Lukas Hollaus, der zugleich österreichischer Staatsmeister wurde. Ebenso freut es uns besonders, dass wir in diesem Jahr das Eventwochenende wieder mit allen Side-Events wie den Iron Girl Run, der Ö3 Disco, dem IRONKIDS Bewerb und der EXPO durchführen konnten. Die einzigartige Atmosphäre, die zu dieser Zeit im Pinzgau herrscht, unterstreicht den hohen Stellenwert dieser Veranstaltung, mit der wir eine Wertschöpfung in der Höhe von etwa 4,5 Millionen Euro und ca. 22.000 Nächtigungen generieren. Ein ganz besonderer Dank gilt allen freiwilligen Helfern sowie den Nachbargemeinden, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre.“