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Der Oberösterreicher Paul Ruttmann kam vor einigen Jahren als Quereinsteiger in den Triathlonsport. Früher hatte der zweifache Familienvater als Ruderer Olympia-Ambitionen, mittlerweile gehört er zu den schnellsten Radfahrern im Triathlonprofifeld. Wir haben mit Paul über seinen Saisonstart und seinen nächsten Saisonhöhepunkt, den OMNi BiOTiC Apfelland Triathlon gesprochen.
triaguide: Paul, du bist ja fulminant in das Jahr 2021 gestartet. Beim IRONMAN 70.3 Dubai konntest du mit einer Fabel-Radzeit und einem sehr soliden Lauf brillieren und dich in einem Top-Starterfeld in die Top-10 kämpfen. Die Radzeit war meines Wissens nach die zweitschnellste jemals gefahrene Zeit in einem 70.3-Bewerb. Woher kommt deine Radstärke?
Paul Ruttmann: Es ist tatsächlich die zweitschnellste jemals gefahrene Zeit im Triathlon auf den 90km. Ich war bereits als junger Ruderer physiologisch überdurchschnittlich und in Verbindung mit meinem „geringen“ Gewicht war das noch höher einzuschätzen als bei den meisten anderen in meiner Altersklasse. Mein VO2max Werte sind sehr hoch – meine Kraftwerte, dank Rudervergangeheit, noch immer top und auch meine Stundenleistung ist in Verbindung mit den 68kg die ich habe ganz ordentlich. Sprich, ich kann, wenn es drauf ankommt, wirklich sehr viel Leistung mobilisieren – das erklärt, würde ich sagen, meine Radstärke.
triaguide: Du warst ja früher als Ruderer aktiv und hast im letzten Jahr sogar ein kleines Comeback in diesem Sport gefeiert und bist prompt Staatsmeister geworden (hoffe die Info ist richtig). Wie war dieser Ausflug für dich emotional und war das eine einmalige Sache?
Paul Ruttmann: Emotional bewegt mich der Rudersport wohl mehr als viele andere Themen auf der Welt – ich habe eine sehr eigene Geschichte mit ihm – zum Teil habe ich mir diese auch selbst auferlegt und damit verbunden sind natürlich sehr viele schöne, aber auch sehr viele schmerzvolle und lehrreiche Erfahrungen. Ich komme nicht wieder zurück in den Rudersport – so sehr ich ihn liebe und auch immer wieder vermisse ich bin dankbar für eine zweite sportliche Karriere und Chance im Langdistanztriathlon
triaguide: Wie sieht ein typischer Trainingstag bei Paul Ruttmann aus?
Paul Ruttmann: Ich bringe meine beiden Pokémons, nach gemeinsamen Frühstück und einem aus Lego gebauten Fahrzeug um ca 07:45 in den Kindergarten. Starte anschließen indoor mit einer 2-3h Radeinheit. Danach laufe oder schwimme ich. Selten, dass ich alle 3 Disziplinen trainiere. Ich habe für mich herausgefunden, dass es für mich eindeutig um die Qualität geht und nicht um die 7tages „Inzidenz“😅! Ganz ehrlich, ich schalte mich oft 3-4 Tage hintereinander komplett aus, dafür mach ich dann aber auch mal wieder 2-3 Tage wirklich wirklich locker oder auch mal nahezu nichts. Ich versuche sehr viel auf meinen Körper zu hören, um ihn im entscheidenden Moment ignorieren zu können.
triaguide: Das letzte Jahr war ja eine spezielle Saison. Nach langer Pause konntest du beim OMNi BiOTiC Austria Triathlon Jagdrennen im Juli letzten Jahres schon deine Fähigkeiten andeuten. Nun hat sich OMNi BiOTiC quasi selbständig gemacht und bietet mit dem Apfelland-Triathlon ein fantastisches neues Profi-Rennen an. Du wirst auch dabei sein, was sind deine Erwartungen für das Rennen?
Paul Ruttmann: Das Rennen wird mega, die Organisatoren sind meine Freunde und ich weiß wie sie arbeiten und vor allem wie sie sind. Das wird sich mehr als positiv bei dem Rennen bemerkbar machen. Meine Erwartungen an mich selbst sind dort sehr hoch… In einem fairen Rennen ist alles möglich.
triaguide: Du hast ja gezeigt, dass du einer der stärksten Radfahrer im Feld bist – vor allem auf flachen und schnellen Kursen. Beim OMNi BiOTiC Apfelland Triathlon wird die Radstrecke selektiver sein. Wird das etwas für dich ändern, vielleicht taktisch?
Paul Ruttmann: Ja stimmt, ich bin schnell wenn es schnell ist – aber rein rechnerisch und auch erfahrungsgemäß im Training, bin ich schneller wenn es richtig selektiv ist. Mein Ziel ist es mal die 5w/kg auf einem 70.3 zu knacken und natürlich noch laufen zu können – da braucht es viel Höhenmeter.
triaguide: 20.000 Euro Preisgeld für das Profirennen und ein durch Corona quasi leergefegter Profi-Rennkalender wird das OMNi BiOTiC Apfelland-Triathlon Pro-Race wohl zu einem der bestbesetzten Rennen machen. Wir haben bereits einige sehr prominente Namen gehört, die ihren Start angesagt haben. Namen dürfen wir leider noch keine nennen. Gibt es jemanden, von dem du sagst, dass du dich mit ihm nicht unbedingt am Rad oder beim Laufen duellieren möchtest?
Paul Ruttmann: Das Preisgeld ist sensationell. Wir sprechen hier trotzdem von einem privat organsierten Triathlon. Nonprofit, Dank Chris und seinem Team, macht dies für uns Profis möglich. Danke!!! Nein, den gibt es nicht. Ich freu mich auf das Rennen und jeden Superstar der am Start steht.
triaguide: Paul, vielen Dank für das Gespräch!
Samstag 19. Juni 2021
Sonntag 20. Juni 2021
Weitere Infos und die Anmeldemöglichkeit findest du unter www.apfel-tri.com
