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Hans Mühlbauer bloggt vom STRONGMAN Triathlon Miyakojima

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am

Bereits zum zweiten mal nach 2006 bin ich nun beim Strongman Triathlon auf der kleinen Insel Miyakojima (Präfektur Okinawa) am Start gewesen. 2006 war ich als Elite-Athlet vom Veranstalter eingeladen, dieses Jahr flog ich mit meinem Freund Andreas Tippelt auf eigene Kosten. Mein Radsponsor Nobuyuki Tanaka von CEEPO hat mich da ein bisschen überredet 🙂 Zusammen mit Andi ging es von Salzburg über Frankfurt nach Tokyo. Von da aus ist es nochmal ein 2,5h Flug nach Süden. Die Insel befindet sich auf Höhe Taiwan und ist vom Klima her schon ein bisschen mit Hawaii zu vergleichen. Der Strongman Triathlon ist der älteste und populärste Langdistanztriathlon in Japan.

Mit den Distanzen von 3km Schwimmen im Pazifik, einer 157km langen Radrunde, wobei die Insel ein ganzes mal umrundet wird, um dann nochmal eine 25km Runde zu drehen und dem abschließenden Marathon kommt es einer Ironman Distanz doch recht nah. Das andauernde auf und ab, sowohl beim Radfahren als auch beim Laufen, der mitunter recht starke Wind und die Temperaturen, die knapp an der 30Grad Marke knabbern machen den Wettkampf nicht einfach. In diesem Jahr schaffte keiner einen Marathon unter 3h, nicht mal Cameron Brown, der ja als sehr starker Läufer bekannt ist…

Am Freitag fand die Eröffnungsfeier und Pastaparty statt. Alle Athleten müssen am Eingang die Schuhe ausziehen und in Plastiktüten mitnehmen. Das Essen ist dann vom Feinsten. Sushi, gebackener Fisch, Chicken, natürlich Nudeln, von grünem Tee über Bier bis Reiswein war alles zu haben. Eine Riesen Strongman Torte steht in der Mitte des Saals, auf die sich dann alle stürzen, sobald sie angeschnitten wird… wir haben gerade noch was erwischt 🙂

Ich konnte noch ein Stück der Strongman-Torte ergattern

Samstag ist von 13-16Uhr Check-In im Startbereich. Uns wurde schon gesagt, dass wir pünktlich sein sollen, weil jedes Jahr ein paar Athleten ein paar Minuten zu spät kommen, und dann nicht mehr starten dürfen. Punkt 16Uhr ist Schluss! Man muss aber sagen, dass die Japaner extrem zuvorkommend und freundlich sind. Jeder grüßt freundlich, verneigt sich und ist bei Fragen hilfsbereit.

Der Renntag

Noch ein Abendessen mit Frühlingsrollen, Reis, Fisch und einem Bier läutete um vier der Wecker. Nach dem Frühstück mit dem Shuttlebus zum Startbereich, nochmal alles geprüft und um kurz vor sieben standen 1500 Athleten (Limit) nervös am Strand. Die ersten 600m schwimmt man leicht schräg gegen die Strömung, dann 1700m gegen die Strömung und die restlichen Meter mit der Strömung zurück zum Ausstieg. Ich kam als 14. nach 44min aus dem Wasser und nach einer relativ langen Wechselzone ging es auf die anspruchsvollen 157km um die Insel. Insgesamt fährt man vier mal auf eine Halbinsel oder Insel, die nur durch lange geschwungene Brücken (die längste 5km) zu erreichen sind.

Am Straßenrand sind überall Zuschauer (von Kleinkind bis Oma/Opa) die dich mit Fahnen oder Trommeln anfeuern. Da ist echt die ganze Insel unterwegs… Da machts dann richtig Spaß. Meinem Freund Andi hats leider bei km 120 den Hinterreifen zerrissen, somit war ohne Ersatzreifen das Rennen beendet. Er kommt nächstes Jahr wieder! Ich konnte trotz des nicht so optimalen Radtrainings über den Winter bis auf den 6 Platz vorfahren und wechselte dann mit 3 anderen Athleten, die mich kurz vor der Wechselzone einholten in die Laufschuhe.

Die ersten Kilometer läuft man durch die Stadt, dann gehts Richtung Süden bis zum Wendepunkt bei km21 und dann das ganze retour. Laut meiner Uhr hat die Laufstrecke 200HM, es fühlt sich aber nach mehr an. Ich war bis zum Wendepunkt auf dem 6 Platz und konnte auf die zwei vor mir laufenden Athleten etwas aufholen. Zwischen km 23 und 25 holte mich dann dieser berühmte Mann mit dem Hammer ein und von da wurde es richtig hart. Vier Japaner und Koreaner musste ich noch vorbeilassen, konnte das Rennen aber auf einem 10. Platz beenden, womit ich sehr zufrieden bin. Aufgrund einer Entzündung der Achillessehne bin ich seit Anfang Februar nicht länger als 15km gelaufen und bis Mitte März gar nicht. Das soll aber keine Entschuldigung sein. Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden 🙂

Wenn ich das gewusst hätte 😉

Am nächsten Tag ging es dann zur Siegerehrung! Die Top Ten wurden auf der Bühne geehrt und „the Winner takes it all“!! Cameron Brown wurde mit 8 Pokalen von verschiedenen Sponsoren, Freiflügen nach Japan und in Japan und einer Jahresration Bier vom Sponsor Orion-Beer geehrt. Wenn ich das vorher gewusst hätte 😉 Am nächsten Tag ging es dann schon wieder zurück Richtung Heimat! Als Fazit kann man sagen: Dieser Wettkampf ist echt eine Reise wert! Es ist zwar ein relativ langer Flug, aber wenn man es mit einem kleinen Urlaub verbindet (Sandstrand, kristallklares Wasser, Palmen, Mega Essen) dann rentiert sich das auf alle Fälle. Ich war sicher nicht das letzte mal hier am Start…

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