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Interview mit dem Triathlon Shooting-Star Thomas Steger

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Seit Thomas Steger in die österreichische Triathlonszene eingestiegen ist, eilt der 22-jährige Jenbacher von Erfolg zu Erfolg. Nach einem fulminanten Einstieg in die Mitteldistanz-Szene im Mai beim IRONMAN 70.3 St. Pölten, wo er gleich in den Top-Ten landete, folgten zwei nahezu unfassbare Mitteldistanz-Rennen beim Trumer Triathlon und beim Waldviertler Eisenmann in Litschau, wo er seine Konkurrenz mit seiner Überlegenheit beinahe schon demütigte. triaguide-Chefredakteur Andreas Wünscher hat sich mit dem sympathischen Athleten ausführlich unterhalten.

triaguide: Thomas, zum ersten Mal aufgefallen bist du mir persönlich im April letzten Jahres bei der Duathlon-Staatsmeisterschaft in Mils (T), die ich mit der Videokamera begleitet habe. Dort ist mir bereits deine starke Performance am Rad aufgefallen. Am Anfang hielt ich dich noch für einen, entschuldige bitte den Ausdruck „local hero“, der bei seinem Heimatrennen mal auftrumpfen möchte. Der 3. Gesamtrang hat mich damals zwar überrascht, aber hat für mich noch nicht annähernd angedeutet, was im Laufe der Saison 2013 noch folgen sollte. Erzähl unseren Lesern mal ein bisschen von deinem letzten Jahr.

Thomas Steger: Angefangen habe ich mit Triathlon im Jahr 2012 und meine Ergebnisse waren bis auf das Schwimmen ziemlich gut und das, obwohl ich nicht sehr viel trainiert hatte. Ich arbeitete damals noch den ganzen Sommer in einem Kupferwerk. Deshalb beschloss ich im Herbst richtig zu trainieren mit circa 30 Stunden pro Woche, davon 5 Einheiten Schwimmen mit richtiger Trainerin. Das hat sich 2013 dann voll ausgezahlt, denn bis auf die Olympsiche Distanz in Kirchbichl, wo ich keinen guten Tag erwischte, konnte ich alle Triathlon Rennen in diesem Jahr gewinnen, dazu ein 3. Platz in der Duathlon Staatsmeisterschaft machte die Saison nahezu perfekt.

Hast du vor dem Beginn deiner Triathlonkarriere schon sportlich etwas gemacht?

Ich bin im Alter von 11 bis 14 Jahren ein paar Laufrennen gestartet, dann habe ich aufgehört, weil ich körperlich unterlegen war und nicht mehr mithalten konnte. Im Alter von 18 habe ich dann wieder angefangen, ernsthaft zu trainieren. Zuerst nur Laufen, dann in Richtung Triathlon.

Wer kümmert sich um dein Training – arbeitest du mit einem Trainer zusammen?
 
ich habe eine Schwimtrainerin (Heidi Steinacher, Teilnehmerin Olympsiche Spiele 1980) Den restlichen Plan mache ich mir selbst; eigentlich wollte ich am Anfang nur Geld sparen. Aber ich lese viele Trainingsbücher und Pläne, da mich das ohnehin sehr interessiert und es funktioniert ja auch nicht schlecht so.

Wie kann man sich eine typische Trainingswoche von Thomas Steger vorstellen?

Im Winter verbringe ich jeden Tag mehrere Stunden am Ergometer, mache lange langsame Läufe. Sobald die Trainingslager beginnen und im Freien gefahren wird kommt mehr Tempowechsel ins Training. Das macht mehr Spaß, kann aber auch sehr hart sein. Während der Rennphase kommen mehr Erholungstage vor und nach den Rennen hinzu.

Du bist in dieser Saison erstmals in die Mitteldistanz-Szene eingestiegen und hast gleich beim IRONMAN 70.3 St. Pölten einen Top-Ten-Platz erreicht. Beim Trumer Triathlon und jetzt in Litschau warst du für deine Konkurrenz unantastbar und hast Leute wie Franz Höfer und Alberto Casadei mit mehr als 15 Minuten hinter dir gelassen. Bei deinem Grundspeed und deinem jungen Alter stellt sich für mich unweigerlich die Frage, wie du dich im ITU-Zirkus auf der Kurzdistanz schlagen würdest – war das für dich keine Option?

Nein, da bei den ITU-Rennen durch die Windschattenfreigabe das Schwimmen total wichtig ist. Und ich dadurch dass ich erst sehr spät damit angefangen habe, kein Topschwimmer mehr werden werde. Abgesehen davon gefallen mir Rennen mit Windschattenverbot viel besser.

Nach deinem fulminanten Einstieg in die Mitteldistanz-Szene – wie gehts weiter? Welche Ziele hast du für die nächsten 2-3 Jahre und was ist dein langfristiges Ziel?

in den nächsten Jahr möchte ich ein paar Challenge und 70.3 Rennen in Mitteleuropa (mit schweren Radstrecken) machen und dort möchte ich natürlich vorne dabei sein und wenn möglich einmal für ein EM oder WM qualifizieren. Der IRONMAN in Klagenfurt reizt mich natürlich schon, aber damit werde ich noch ein paar Jahre warten.

Im Kupferwerk scheinst du ja in diesem Jahr nicht mehr zu arbeiten – reich wird man mit dem Triathlonsport im Moment wohl auch nicht – bist du eigentlich Vollprofi oder gehst du nebenbei noch einem Beruf nach?

Nein da arbeite ich nicht mehr. Ich bin Lehramtsstudent, aber ich muss zugeben dass ich schon von einer Profi-Karriere träume. Ich habe heuer und letztes Jahr zusammen genommen etwa 5000 Euro an Preisgelder gewonnen, wenn man Reisekosten und Material abzieht habe ich noch nicht einmal Gewinn gemacht, dennoch hoffe ich darauf, dass mich ein Triathlonteam unter Vertrag nimmt.

Mit deinen Erfolgen wird das wohl nicht mehr lange auf sich warten lassen. Thomas, wir danken für das Interview und freuen uns, deinen Weg weiter begleiten zu dürfen!

Meist sehen seine Gegner Thomas nur von hinten - falls überhaupt

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Steger bei seiner ersten Mitteldistanz in St. Pölten

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Thomas Steger bei seinem Auftritt beim Duathlon in Mils 2013

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Steger in Jubelpose beim IRONMAN 70.3 St. Pölten

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