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Mein IRONMAN 70.3 St. Pölten

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Christian TrogerHi Leute! Mit gut einer Woche Abstand möchte ich Euch meinen Bericht vom Ironman 70.3 St. Pölten liefern.

Für mich stellte sich zu Beginn der Saison die Frage, eben in St. Pölten oder eine Woche vorher bei der Challenge Barcelona (gleichzeitig die Mitteldistanz Europameisterschaft) zu starten. Nachdem ich gemerkt habe, dass ich in Barcelona der einzige Starter in meiner Klasse sein würde, wollte ich mir die Reise nicht antun, nur um quasi einen geschenkten Titel abzuholen. Das bin nicht ich und darum ist es mir im Sport auch nie gegangen. Mir war es immer wichtig, den Menschen die Botschaft zu vermitteln, das alles im Leben möglich ist, wenn man nur daran glaubt und hart dafür arbeitet.

Gleichzeitig hatte ich die Möglichkeit, in St. Pölten für das „Licht ins Dunkel-Team“ zu starten und damit einen guten Zweck zu unterstützen. Und genau diese Dinge glänzen für mich viel schöner als irgendwelche geschenkten Medaillen oder Titel.

Zum sportlichen: Einen Tag vor dem Start wurde aufgrund der Kältewelle das Schwimmen abgesagt. Aus einem Ironman 70.3, einem Triathlon wurde somit ein Bike-Run Wettbewerb. Bitte versteht mich nicht falsch: Diese Entscheidung war die absolut richtige. Ein Schwimmen wäre einfach für die große Masse zu gefährlich gewesen. Doch sportlich war dieser Wettkampf somit für mich (und auch für viele andere) wertlos. Zusätzlich hat sich ein paar Tage vor der EM in Barcelona doch noch ein Spanier dazu durchgerungen, sich dafür anzumelden. Somit wäre es dort zumindest zu einem Zweikampf gekommen. Klar hat mich das ein bisschen geärgert, aber nun galt es, aus der Ist-Situation das Beste zu machen.

Ich habe mir vorgenommen, mein Bestes zu geben und startete top motiviert auf die 90 km Radrunde … wahrscheinlich zu motiviert, denn kurz gesagt: „Ich bin es einfach zu schnell angegangen“. Nach dem ersten Berg war klar, dass dies wohl noch ein sehr harter und langer Tag für mich werden würde. Nun war es Zeit, für einen Notfallplan: Ich wollte mich in der Wachau ein bisschen vom viel zu harten Beginn erholen, um für die letzten beiden Anstiege und vor allem das Laufen ein paar Kräfte zu sparen.

troger1In der Wachau angekommen, war klar, dass dieses Vorhaben scheitern würde. Bei Windböen bis zu 60 km/h von vorne war von Erholung keine Rede. Ganz im Gegenteil. Ich bin quasi mit der gleichen Leistung wie zu Beginn weitergefahren, um bei diesen Verhältnissen vorwärts zu kommen. Am Anstieg „Gansbach“ war mir dann endgültig klar, dass ich mich schlicht und einfach abgeschossen habe und es kam was kommen musste. Ich habe einfach nicht mehr die Kraft aufs Pedal gebracht, wie ich es gewohnt bin. Ich rettete mich noch mit einer (für diese Verhältnisse halbwegs annehmbaren) Zeit von 3h05min in die Wechselzone, doch beim Laufen plagten mich vom ersten Kilometer an Krämpfe. Ich habe nie wirklich meinen Rhythmus gefunden.

An der ersten Labestation habe ich dann reingschüttet, was da war, doch es half nichts. Es kam noch schlimmer. Ca. bei Kilometer 3 hatte ich ein totales Blackout und ich wusste kurzzeitig nichtmal mehr wo ich bin und was ich da überhaupt mache. Gottseidank habe ich mich davon recht schnell wieder erholt und ich konnte irgendwie noch etwas machen, was im weitesten Sinne mit Laufen zu tun hatte. 🙂

Doch bei Kilometer 11 war auch damit vorbei. Der Halbmarathon wurde zum Wandertag und ich habe ehrlich gesagt schon mit dem Schlimmsten gerechnet.

Das positive an dem Tag war, dass ich mich nach 5h37min ins Ziel gerettet habe.

Zwei Dinge haben mich an diesem Tag vor einem DNF bewahrt.

  1. mein Sturschädel, der es einfach nicht zulässt, aufzugeben
  2. Der Gedanke an den guten Zweck. Ich unterstützte Licht ins Dunkel und damit Menschen, die jeden Tag an ihr Limit gehen. Im Vergleich zu ihren Kampf ist ein Ironman 70.3 eine Kleinigkeit. Daher finde ich diese Aktion auch so toll und werde sie gerne wieder unterstützen.

Nun habe ich mich wieder recht gut von diesem Wettkampf erholt und mein normales Training aufgenommen. Am Sonntag werde ich in Klagenfurt beim 5150 Triathlon am Start stehen und nächste Woche geht es in die Türkei zur Europameisterschaft auf der paralympischen Distanz (Sprintdistanz).

Obwohl mich nach meiner für mich so erfolgreichen Saison 2012 und vor allem nach dem WM-Titel im Duathlon viele Leute in die Favoritenrolle für die EM drängen, starte ich in der Türkei ganz ohne Druck. Es ist heuer vor allem beim Schwimmen nicht so gelaufen, wie es laufen sollte. Eine fast zweimonatige Schwimmpause macht sich halt einfach auch bei den Zeiten bemerkbar. Es wird vor allem sehr spannend, wie viel Zeit ich beim Schwimmen auf die Spitze verliere und ob ich doch die eine oder andere Sekunde auf die starken Läufer herausholen kann. Beim Radfahren müsste es eigentlich passen.

Jedenfalls freue ich mich auf dieses Rennen. Wie es danach weitergeht? Verrate ich Euch im nächsten Blog! Wird aber jedenfalls für viele wieder eine große Überraschung! 😉

Haltet mir bitte die Daumen für die EM! Ich werde mein bestes geben, um Österreich bestmöglich zu vertreten!

WIR SEHEN UNS AN DER ZIELLINIE!!!

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