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Alter schützt vor Leistung nicht - Hans bloggt!

Der letzte Schwimmer ist aus dem Wasser…

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„Der letzte Schwimmer ist aus dem Wasser“ – tönte es am Samstag aus dem Lautsprecher.

Das Blöde war nur, dass ICH dieser letzte Schwimmer war und zwar mit deutlichem Rückstand.

Voll motiviert stürzte ich mich am Samstag, 8. Mai 2010, 9 Uhr mit ca. 200 Gleichgesinnten in den Röcksee in Misselsdorf bei Mureck.

Da ich am Freitag vorher noch einen Schwimmversuch im See unternommen hatte, fühlte ich mich recht gut. Startschuss und mitten hinein ins Getümmel.

Doch was war das? Schläge von allen Seiten, ein besonders Schlauer übte sich vor mir im Rückenschwimmen, schei… und schwups war ich auch schon Letzter im Feld. Auf einmal war alles aus – ich konnte weder kraulen noch Brustschwimmen , alles weg – mit größter Anstrengung versuchte ich mich über Wasser zu halten. Am liebsten wäre ich beim ersten Steg hinausgestiegen. Doch dann kam der Kämpfer in mir zum Vorschein. Immer vorwärts, egal wie – irgendwann wird auch das zu Ende sein, hieß ab jetzt die Devise. Als ich eine Runde absolviert hatte, ging es um eine Spur besser. Die Zweite Runde überstand ich mit großteils Brustschwimmen mit kurzen Kraul-intervallen. Es ist nicht besonders erbauend, wenn man an einer Boje vorbeischwimmt und diese danach abgebaut wird. Nach über 42 Minuten stieg ich als absolut Letzter aus dem Wasser. Völlig schwindlig torkelte ich in die Wechselzone. Schnell raus aus dem sailfish – leichter gesagt als getan. Es dauerte mehrere Minuten, bis ich mich des Neos entledigt hatte – beim Ausziehen bekam ich Wadenkrämpfe (Dass ich mir dabei auch den Chip vom Fuß gerissen hatte bemerkte ich erst auf der 1. Laufrunde).

Helm auf, Radschuhe an (Socken sind sich wegen der nassen Füße nicht ausgegangen), das Rad aus der Wechselzone geschoben und ab ging es auf die Radstrecke. Es dauerte einige Zeit, bis ich einen Fahrer vor mir ausmachen konnte. Ich merkte dass ich mich rasch annäherte und binnen kurzer Zeit konnte ich ihn überholen. Große Freude – nicht mehr Letzter! Kurz darauf überholte ich 2 weitere Fahrer. Den bergigen Teil absolvierte ich mit nötigem Respekt, ich wollte möglichst wenig Laktat aufbauen. Da es mein erster Triathlon war, hatte ich keinerlei Erfahrung, wie es mir beim Laufen gehen würde. Im Laufe des Rennens überholte ich noch einige wenige Fahrer – in den hinteren Regionen sind nicht mehr so viele unterwegs. Später wurde mir berichtet, dass es vorne große Windschattenpakete gegeben hat. Mir ist das zwar egal, da ich meine Leistung immer ehrlich erbringe. Windschattenfahren ist meiner Meinung nach genauso ein Betrug wie Doping.

Nach ca 3 h 33 min (Radzeit ca 2 h 46) kam ich wieder zur Wechselzone. Rein in die Laufschuhe, diesmal mit Socken, den Garmin montiert und los. Es ging von Anfang an relativ locker, ein Blick auf die Uhr sagte mir dass ich mit ca. 5 min pro Kilometer unterwegs war.

Da an diesem Tag so ziemlich alles daneben ging, was nur daneben gehen kann, war die Batterie meiner Uhr auch gleich leer (im Vorfeld vergessen aufzuladen). Einige 100 m vor mir lief ein Slowene, den ich zwar am Rad kurz vor der Wechselzone überholt hatte, der aber ein schnellerer Wechsler als ich war. Es dauerte nicht lange, bis ich an ihm vorbeilief. Die Laufstrecke war sehr schön, ich fühlte mich wohl und konnte noch einige Läufer einholen. Mein Sohn Andreas hatte mir einen Ersatzchip besorgt. Relativ entspannt finishte ich mit einer Endzeit von 5 h und 16 Minuten. Ich hatte das Gefühl noch weitere 20 km locker laufen zu können.

 

Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, ich würde eine Endzeit von 5 h 16 erreichen, wäre ich sofort einverstanden gewesen.

Fakten:

Das Schwimmen war EINE KATASTROPHE (ca 42 min – die Strecke war allerdings wesentlich kürzer als 2 km)
Das Radfahren war nicht besonders gut (ca. 2 h 46 min – die Streckenlänge war 86 km – nicht 80 wie angegeben).
Das Laufen war recht gut (ca 1 h 40 min auf 20 km)
Das Wechseln ist verbesserungswürdig (ca 8 min)

Fazit:

Schwerpunkt schwimmen – möglichst viel in Seen zu trainieren
Schwerpunkt Rad – mit dem Langstreckentraining aufhören und mich mehr aufs Zeitfahren konzentrieren – im Wettkampf mehr riskieren, dass heißt härtere Gänge treten
Schwerpunkt laufen – weitertrainieren wie bisher
Im Vorfeld – alles noch besser organisieren (Uhr aufladen)

Damit ich mein großes Saisonziel – Langdistanz in Podersdorf – erreichen kann, musste ich eine schwerwiegende Entscheidung treffen – schweren Herzens habe ich mich entschlossen, heuer auf den Glocknerman (840km nonstop) zu verzichten – das Training für Langstreckenradrennen und für Triathlon ist einfach zu unterschiedlich.

triaguide.tv war natürlich wieder live dabei und blickte Hans über die Schulter

 

 

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